Wer wir sind

Initiative Kritische Erwachsenenbildung – Wer wir sind

Ziel der Initiative ist eine kritische Auseinandersetzung mit Erwachsenenbildung bei der kritische gesellschaftspolitische und bildungspolitische wissenschaftliche Ansätze den Zugang prägen. Die Zusammenführung von wissenschaftlicher Forschung und der Praxis der Erwachsenenbildung steht im Mittelpunkt. Ein interdisziplinärer Zugang soll einen breiten Fokus auf das Thema kritischer Erwachsenenbildung ermöglichen. Im Rahmen der Initiative „Kritische Erwachsenenbildung“ aber auch in Vernetzung und Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen, mit Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie mit Personen aus Wissenschaft und/oder Erwachsenenbildung sollen Forschungsprojekte und Veranstaltungen durchgeführt werden. Der Arbeitsfokus ist auf gesellschaftspolitisch, bildungspolitisch und kulturpolitisch relevante Fragestellungen gerichtet, mit der Perspektive, selbstbestimmtes und reflektiertes Denken und Handeln zu fördern. Die wissenschaftlichen Fragestellungen verfolgen das Ziel fortschreitender radikaler Demokratisierung und gesellschaftlicher Analyse.

… weitere Ziele sind

  • einen Beitrag zu einer kritischen politischen Bildung zu leisten sowie
  • die Erarbeitung und Verbreitung kritischer wissenschaftlicher Forschungserkenntnisse.

Die Initiative „Kritische Erwachsenenbildung“ macht es sich zur Aufgabe, einen Diskurs über Verständnisse des Kritischen im Kontext der Erwachsenenbildung zu führen.

Es gilt, Erwachsenenbildung in den Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen zu setzen, Machtverhältnisse auf den Ebenen von Personen, Strukturen und Instrumenten sichtbar zu machen, dazu Gegenpositionen zu entwickeln und weiterzutragen.

Mitglieder

in memoriam

Univ.-Prof. Dr. Erich Ribolits (2.12.1947-7.4.2021)

 

Streitbar und unnachgiebig kritisch. Scharfer Beobachter und nuancierter Denker. Unermüdlicher Analyst gesellschaftlicher Pathologien und unnachgiebiger Verfechter eines guten Lebens für alle. So kannten, schätzten und liebten wir Erich Ribolits. Er verstarb am Mittwoch, 7. April 2021, nach schwerer Krankheit in Wien.

Erich Ribolits meldete sich zu Wort. Er schrieb eindrückliche Texte, in denen er mit ständig neuen Nuancierungen die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft und das (Erwachsenen-)Bildungsgeschehen analysierte und kritisch kommentierte. Er sprach in zahlreichen Vorträgen über kritisch-emanzipatorische Bildung und deren Verunmöglichung in derzeitigen Verhältnissen. Er engagierte sich in Diskussionsrunden und vertrat dort nachdrücklich seine Positionen in bildungspolitischen und gesellschaftspolitischen Fragen. Er mischte sich in das bildungspolitische Tagesgeschäft ein und war ein wichtiger Unterstützer von Initiativen, die von der Basisbildung über studentische Proteste bis hin zur kritischen Erwachsenenbildung reichten. Er berührte und bewegte unzählige Studierende, indem er sie in kritische Erkenntnisse mitnahm und bei vielen einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Erich Ribolits zerlegte den vorherrschenden Arbeitsmythos, kritisierte gesellschaftliche Pathologien und klagte das Bildungssystem für seine Funktionalität für die kapitalistische Produktionsweise und die bürgerliche Herrschaft an. Seine Analysen waren unnachgiebig negativ und doch hielt er zugleich an der Überzeugung fest, dass ein anderes Leben, eine andere Gesellschaft, eine andere Bildung möglich sind. Er stritt für die Muße, er forderte ein gutes Leben für alle und erkundete jüngst lustvolle pädagogische Dimensionen.

Eindringlich, provokant und kämpferisch formulierte Erich Ribolits seine kritischen Einwände. Sanft, aber entschieden vertrat er seine Positionen. Aber auch wütend und anklagend.

Du wirst uns fehlen – als scharfer, kritischer Denker, als Unterstützer, als herausfordernder und zugleich fördernder Gesprächspartner, als Freund.

Daniela Holzer & Christian Kloyber, Graz, Wien, 8. April 2021

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